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Die TheaterBox versteht sich als Sprungbrett zum lustvollen Theaterspiel: unsere theaterpädagogischen Materialien animieren zum Lesen und freien Wiedergeben, Freies Sprechen macht Freude, Textlernen wird ganz leicht. Passend dazu bieten wir auch Stücke für Junges Theater ab 6 Jahren an.

THEATERBOX

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LESEPROBE und Grundinfo

 

Die Zauberfeder

Märchen von Christina Jonke
für Spielerinnen und Spieler ab 7 Jahren
Spieldauer cirka 15 - 20 Minuten

© Christina Jonke

Inhalt:
Elvira von Schotterheim hat Geld, eine tolle Villa, Hausangestellte - aber: sie hat keine Freunde. Warum? Weil sie an Allem und Jedem etwas auszusetzen hat. Geizig ist sie obendrein. Geduldig erträgt die Köchin die Launen ihrer Che¬fin, weil sie das Geld für die Medikamente ihrer kranken Mutter braucht. Als sie wegen einem winzigen Fehler dennoch entlassen wird, ist sie völlig verzweifelt. Trotz ihres Kummers reagiert sie auf eine geheimnisvolle Stimme, die um Hilfe bittet. Dafür wird sie reich belohnt.

Figuren:
- ErzählerIn
- Elvira von Schotterheim
- Köchin
- Gärtner
- Chauffeur
- Zauberfeder

Dauer:           ca. 15 - 20 Minuten
Besetzung:    6 Kinder
4 Bühnenbilder - (Musik beim Bühnenwechsel)


Bild 1

Elvira von Schotterheim, Köchin

ErzählerIn:
Es war einmal eine elegante Dame, die in einer wunderschönen großen Villa lebte. Rund um die Villa war ein großer Park angelegt, mit schönen alten Bäumen und um den Park herum ging ein hoher Zaun.
Elvira: Ist mein Steak endlich fertig, Köchin! Die Köchin kommt mit dem Essen.
Elvira: Wer hat denn da früher am Tor geläutet?
Köchin: Die neue Nachbarin hat geklingelt, Frau von Schotterheim.
Elvira: Und?
Köchin: Sie wollte sich Ihnen vorstellen, weil sie doch in der vergangenen Woche in das Haus nebenan eingezogen ist.
Elvira: Du weißt, dass ich keinen Besuch sehen will! Köchin: Ja, ja. Ich habe ihr auch gleich gesagt, dass Sie sich nicht wohl fühlen und keinen Besuch empfangen können.
Elvira: Was heißt hier, ich fühle mich nicht wohl? So ein Quatsch. Ich fühle mich hervorragend! So lange mich niemand stört.
Köchin: Ja. Natürlich.
Elvira: Ich hasse Besuch! Bring mir nun lieber noch den feinen Früchtetee und dieses zarte Gebäck! Oder nein. Lieber Lebkuchen, meine liebste Süßigkeit überhaupt!
Die Köchin geht. Elvira (für sich): Ich hasse Menschen, ich hasse Besuch und ich hasse Herzen. Und alles was damit zusammenhängt auch. Ich mag keine Gefühlsduselei. Küsschen hier und Küsschen dort. Herzchen auf dem Geschenkspapier, Herzchen auf der Bettwäsche! Grauenhaft! Herzchen hin und Herzchen her. Schwülstig. Unangenehm. Grauslich! Nicht in meinem Haus!
Zauberfeder (flüsternd, kaum hörbar): Ich hab so einen Hunger ...
Elvira: Ich will meine Ruhe.
(Musik)


Bild 2

Elvira von Schotterheim, Gärtner

ErzählerIn: Der wundervolle Park um die Villa wird von einem sehr, sehr fleißigen Gärtner betreut. Er liebt die Pflanzen und tut alles dafür, dass sie prächtig gedeihen und ihre Schönheit entfalten können.
Gärtner: Heute habe ich mich wieder einmal selbst übertroffen: Was für ein gelungener Schnitt! Ein Buchsbaum in Herzform! Perfekt. Die Chefin wird sicher überrascht sein ...
Elvira: Allerdings! Was fällt dir ein, du geistloser Tölpel! Den schönen Strauch in Herzform zu schneiden!
Gärtner: Aber ...
Elvira: Pack deine Sachen und verschwinde! Du , du ...
Gärtner: Nie war Ihr Park hier schöner, Frau von Schotterheim!
Elvira: Du sollst verschwinden! Ich hasse Herzen! Ich hasse alles, was mit Herzen zusammenhängt! Verzieh dich, auf der Stelle!
Gärtner: Gut, gut ... ich geh ja schon. Aber eines sag ich Ihnen noch: so einen guten Gärtner wie mich, werden Sie nicht so bald wieder finden!
Elvira: Unglaublich, dieser Nichtsnutz! ... Und nimm diesen verunstalteten Buchs ja mit! Ich will dieses Unding hier nicht länger sehen!
Gärtner: Ja, wie nun? Soll ich gehen oder soll ich den Strauch ausgraben?
Elvira: Beides, aber zack – sonst mach ich dir Beine, du ... du... Herzenschneider, du!
Elvira von Schotterheim geht. Zauberfeder (ganz leise): Bitte hilf mir! Ich bin so hungrig ...
Gärtner: Was? (schaut sich um) Dann geh doch zur Köchin in die Küche!
Der Gärtner geht.
(Musik)

Bild 3

Elvira von Schotterheim, Chauffeur

ErzählerIn:
Weil der Chauffeur von Elvira von Schotterheim sich gerade unsterblich in ein süßes Mädchen aus dem Dorf verliebt hatte, legte er ein nach feiner Vanille duftendes Plättchen ins Auto. Es hatte die Form eines Herzens – schließlich sollte es ja seine romantischen Gefühle ausdrücken. Am Nachmittag wollte er seine Liebste überraschen und einen kleinen Ausflug mit ihr machen.
Chauffeur: Ahh, wie das duftet: Nach Liebe, nach Geborgenheit und gemütlichem Zuhause. Und ein bisschen verliebt riecht es auch, ja.
Elvira kommt....




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